Zur Besprechung steht an:
Unbekannter Autor, Immanuel Kant - Königsberger Klöpse (Verlag Gegenstandpunkt, wohl 2004).
Thematisiert wird der Text passagenweise von Anfang bis Ende:
Unbekannter Autor, Immanuel Kant - Königsberger Klöpse (Verlag Gegenstandpunkt, wohl 2004).
Thematisiert wird der Text passagenweise von Anfang bis Ende:
Die Vernunft hat es den Philosophen schwer angetan - fast genau so wie ihr Gegenteil: "Das Irrationale". Wie es anzustellen sei, von diesen absolut entgegengesetzten Polen gleichzeitig beide zu lieben und zu ehren, hat nicht zuletzt Kant den späteren Mitgliedern der Zunft beigebracht.
Daß der Mensch eine Vernunft hat, reißt Kant und alle Philosophen zu wahren Begeisterungsstürmen über das "Vernunftwesen" hin. Das Pathos stimmt verdächtig. Fakten lobt man nicht; und Eigenschaften die einer hat, werden ihm nicht angepriesen. Bei der Vernunft ist das anders: daß der Mensch Vernunft hat, behandelt die Philosophie zugleich als Faktum und als Auftrag.
"Der Mensch ist durch seine Vernunft bestimmt, ... sich durch Kunst und Wissenschaften zu kultivieren, zu zivilisieren und zu moralisieren, wie groß auch sein tierischer Hang sein mag, sich den Anreizen der Gemächlichkeit und des Wohllebens, die er Glückseligkeit nennt, nicht passiv zu überlassen, sondern vielmehr tätig, im Kampf mit den Hindernissen, die ihm von der Rohigkeit seiner Natur anhängen, der Menschheit würdig zu machen." ([Kant,] Anthropologie in pragmatischer Absicht, Philos. Bibliothek, Bd. 4, S. 279 [Akademieausgabe, Band 7, S. 324-325].)
"Ein wackerer Engländer vermisst an den Deutschen Feinheit des Verständnisses, ja wagt zu sagen, der deutsche Geist scheint etwas Verbogenes, etwas Stumpfes, Ungeschicktes und Unglückliches zu haben" (Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, 1874).
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