Ich lese gerade die Adorno-Biographie von Clausen. Ob Adorno ein letztes Genie war sei einmal dahin gestellt. in jedem Fall war er einer der bedeutendsten Philosophen des 20.Jahrhunderts. Dennoch ist er aus der heutigen philosophischen Diskussion weitgehend verschwunden. Die Kritische Theorie ist in Seminaren und aktuellen Diskussionen höchstens noch von historischem Interesse.
Die Dialektik der Aufklärung ist unter dem Eindruck des Nationalsozialismus und des Holocausts entstanden und arbeitet sich an der großen Frage ab, wie in einem aufgeklärten Europa ein solcher Rückfall in die Barbarei möglich sein konnte. Der berühmte Kulturindustrie-Aufsatz verhandelt die Transformation der bürgerlichen Kultur in warenförmige Konsumgüter mit allen ihren Konsequenzen. Es ging Adorno und Horkheimer jedoch nicht um eine pessimistische Kulturkritik, sondern um eine gesellschaftstheoretische Erschließung von kulturellen Phänomenen.
Adorno verstand sich als ein gescheiterter Komponist auch als ein produzierender Künstler und seine Schriften zur Philosophie und Soziologie der Musik sind inhaltlich aufs Engste verbunden mit seinen gesellschaftstheoretischen Annahmen. Auch als empirischer Sozialforscher wurde Adorno bekannt mit seiner Studie zur autoritären Persönlichkeit. Er verstand die empirische Forschung jedoch eher als notwendigen Broterwerb, sie gehörte nicht zu seinen Steckenpferden.
Aus der deutschen Öffentlichkeit der 50er und 60er Jahre ist Adorno als engagierter Intellektueller, der in aufklärerischen und kritischen Radio- und Fernsehauftritten das intellektuelle Nachkriegsdeutschland prägte, nicht weg zu denken. Seine späten Schriften zur "Negativen Dialektik" und der "Ästhetischen Theorie" gehören sicher zu den Hauptwerken.
Beim Lesen der Biografie habe ich Lust bekommen, Adorno nochmal eine Chance zu geben. Es ist schon fast ein Jahrzehnt her, dass ich die "Dialektik der Aufklärung" und Horkheimers Aufsatz zur "Traditionellen und Kritischen Theorie" gelesen habe. Ich wollte nurmal vorfühlen, ob es hier im Philosophieraum Menschen gibt, die sich schon einmal mit Adorno befasst haben oder Lust hätten sich durch die sicher nicht leicht zu lesenden Texte durch zu ackern.
Gerade die Dialektik der Aufklärung lohnte sich sicher auch heute noch für eine kritische Lektüre. Ich fände aber auch andere Aufsätze interessant, z.B. seinen Aufsatz zum Pragmatismus ("Wie ist Neues überhaupt möglich?"). An die ganz schweren Brocken, wie die "Negative Dialektik" und die "Ästhetische Theorie" habe ich mich bisher auch noch nicht heran getraut. Aber man wächst ja mit seinen Herausforderungen.
Gibt es hier Menschen, die Interesse an Adornos Philosophie haben und eventuell auch Lust einen Lektürethread zu starten?
Zur Einstimmung
Die Dialektik der Aufklärung ist unter dem Eindruck des Nationalsozialismus und des Holocausts entstanden und arbeitet sich an der großen Frage ab, wie in einem aufgeklärten Europa ein solcher Rückfall in die Barbarei möglich sein konnte. Der berühmte Kulturindustrie-Aufsatz verhandelt die Transformation der bürgerlichen Kultur in warenförmige Konsumgüter mit allen ihren Konsequenzen. Es ging Adorno und Horkheimer jedoch nicht um eine pessimistische Kulturkritik, sondern um eine gesellschaftstheoretische Erschließung von kulturellen Phänomenen.
Adorno verstand sich als ein gescheiterter Komponist auch als ein produzierender Künstler und seine Schriften zur Philosophie und Soziologie der Musik sind inhaltlich aufs Engste verbunden mit seinen gesellschaftstheoretischen Annahmen. Auch als empirischer Sozialforscher wurde Adorno bekannt mit seiner Studie zur autoritären Persönlichkeit. Er verstand die empirische Forschung jedoch eher als notwendigen Broterwerb, sie gehörte nicht zu seinen Steckenpferden.
Aus der deutschen Öffentlichkeit der 50er und 60er Jahre ist Adorno als engagierter Intellektueller, der in aufklärerischen und kritischen Radio- und Fernsehauftritten das intellektuelle Nachkriegsdeutschland prägte, nicht weg zu denken. Seine späten Schriften zur "Negativen Dialektik" und der "Ästhetischen Theorie" gehören sicher zu den Hauptwerken.
Beim Lesen der Biografie habe ich Lust bekommen, Adorno nochmal eine Chance zu geben. Es ist schon fast ein Jahrzehnt her, dass ich die "Dialektik der Aufklärung" und Horkheimers Aufsatz zur "Traditionellen und Kritischen Theorie" gelesen habe. Ich wollte nurmal vorfühlen, ob es hier im Philosophieraum Menschen gibt, die sich schon einmal mit Adorno befasst haben oder Lust hätten sich durch die sicher nicht leicht zu lesenden Texte durch zu ackern.
Gerade die Dialektik der Aufklärung lohnte sich sicher auch heute noch für eine kritische Lektüre. Ich fände aber auch andere Aufsätze interessant, z.B. seinen Aufsatz zum Pragmatismus ("Wie ist Neues überhaupt möglich?"). An die ganz schweren Brocken, wie die "Negative Dialektik" und die "Ästhetische Theorie" habe ich mich bisher auch noch nicht heran getraut. Aber man wächst ja mit seinen Herausforderungen.
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"Volksverhetzung ist keine Meinung. Hass ist keine politische Position"
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