Hi,
Links und Rechts als Charakterisierung von Bewusstseinsstufen und deren Handlungsweisen ist vermutlich ähnlich diffus und komplex, als Kriterium zur Differenzierung genauso weit oder besser nicht weit führend, wie die Unterscheidung in Gut und Böse.
Es sind vermutlich ebenfalls nicht mehr als Kampfpositionen innerhalb religiöser Formationen (Pantheismus) deren konkreten Inhalte mit den aktuellen Gegebenheiten eben dieses 'Kampfdaseins' einfach pragmatisch-willkürlich wechseln.
Hier einige auch historische Aspekte dazu.
Safranski benutzt nun die politischen Kategorien von Links und Rechts, ohne jedoch einerseits historisch zu analysieren, oder andererseits zu beachten welche Verschiebung genau in der Bedeutung derselben von der bürgerlich-gesellschaftlichen Ideologie aktuell vorgenommen wurden, obwohl eben genau dieses Letztere die ursächliche Motivation seines Statements ist.
Denn traditionell war rechts im Parlament immer die Präsentation der Macht die an der Erhaltung des status quo interessiert ist.
Anfangs also noch die Reste des Feudaladels, später dann verdrängt durch die wirtschaftlich herrschende Bourgeoisie die nun Links Platz machte für die sozialistischen Arbeiterparteien.
Lustig ist auch das Auftauchen der Kommunisten dort, denn diese haben dort 'nichts zu suchen', denn ein wie auch immer gearteter Kommunismus kann nur eine wissenschaftlich gestaltete Formation sein, eine Diktatur der Vernunft (Freud) quasi, und keine 'heile' oder 'bessere Welt' errichtet aus dem Kampf Altruisten versus Egoisten.
Dies lehrte uns die Soziobiologie welche eben diese beiden Kategorien als Dipol und dialektische Einheit opportunistischer Formationen im Tierreich erkannte (ESS), und die man um kulturelle Dimensionen erweitert in allen religiösen Formationen wiederfindet.
Leider ist dieser simple Glauben immer noch Bewusstseinsstand vieler Linker, der aber selbstredend nie in eine realistische und verbindende Theorie gebracht werden kann, wie man an der Zersplitterung der Linken im Westen sehr gut sehen kann.
Wie im oben verlinkten Artikel gut zusammengefasst entsteht die Verwirrung aus widersprüchlichen subjektiven Besetzungen der Begriffe Freiheit und Gleichheit.
(Auf diesen Grundwiderspruch in der Losung der französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) wies übrigens schon Marx hin, ohne freilich eine für uns heute brauchbare Analyse zu hinterlassen)
All diese 'scheinbaren' Widersprüche sind vielmehr zwangsläufig aus der Tatsache resultierend, dass diese Begriffe in der jeweiligen Kampfsituation des Opportunismus von den jeweils betroffenen/ teilnehmenden 'Schwachen' und 'Starken' immer mit verschiedenen Inhalten besetzt werden. (Marx: Das Sein bestimmt das Bewusstsein)
Das ist aber ja nur logisch, ist doch die Nichtintersubjektivierbarkeit von Bewusstseinsinhalten und das daraus resultierende Handeln das Merkmal von Religiösität schlechthin.
Safranskis 'Links-Entwicklung' meint also lediglich eine subjektive Freiheitskomponente die sich zunehmend zu einem neoliberalistischen Ausdruck des globalen Marktfundamentalismus entwickelt. In dieser Betrachtungsweise, in die man altruistische Momente nur durch nichtdialektische Verzerrung des Gesamtbildes hineinlegen kann, bspw. durch die Aussage man müsse den Flüchtlingen helfen, ohne aber dabei die selbst mit verschuldeten Ursachen ihrer Flucht zu erwähnen oder gar zu kritisieren, nämlich die globalen Ergebnisse westlicher Wirtschaftshegemonie, findet man also die subjektiven Interessen des Kapitals wieder.
Und diese Macht ist, wie jede Macht, lediglich an der Erhaltung des status quo interessiert, am Erhalt ihres kapitalistischen laissez faire Prinzips.
Zu diesem ganzheitlichen laissez faire-Prinzip gehört der freie Zugriff und Verbrauch aller Ressourcen, Mensch inbegriffen.
Als absterbender Konsumsklave ebenso wie als Arbeits- oder Kriegssklave.
Marx: Kapitalismus ist der Krieg aller gegen alle.
Nach dem Scheitern der kommunistischen Idee wird dies nun die einzigste Prämisse der Globalisierung sein, welche an sich betrachtet ja nichts anderes ist als eine technische Machbarkeit. Ein technisch-ökonomisches Zusammenprallen der Welt im Gegeneinander. Ein Zusammenprall der temporäre Inseln des Wohlstandes durch ökonomische und militärische Überlegenheit von Kulturstufen erzeugt, und dabei den Rest der Welt zum lebensunwerten Raum umformt, von dem dann noch einigen wenigen, gemessen an ihrer Milliardenzahl, die Flucht gelingen mag.
mvg Philzer
Ryoba wrote:
Der Politologe Herfried Münkler äußerte sich zu Safranskis (und Sloterdijks) Beiträgen zur Flüchtlingsdebatte:Er bescheinigt Safranski, Sloterdijk und anderen "Grenzschließern unter den Intellektuellen", wichtige Aspekte des Flüchtlingsthemas nicht im Blick zu haben. Dies zeige "die strategische Unbedarftheit ihres Dahergeredes". Münkler meint, die beiden Philosophen seien zum Opfer ihrer Vorliebe für Metaphern geworden. Diese Neigung habe sie daran gehindert, analytisch zu durchdringen, worüber sie so wortreich redeten. ...Fliege wrote:
Rüdiger Safranski: "Wir haben eine Links-Entwicklung und dadurch ist die Mitte politisch eigentlich nicht repräsentiert. - Das ist ein großes Problem vor allem auch deshalb, weil von Regierungsseite, also von den Parteien im Parlament aus, jetzt auch zum Teil mit erheblicher Verleumdung, Positionen der Mitte als rechter Rand abqualifiziert werden" (ZDF, Heute-Journal, 23. Februar 2016; Phoenix-Ausgabe, ab Minute 8:25).
Links und Rechts als Charakterisierung von Bewusstseinsstufen und deren Handlungsweisen ist vermutlich ähnlich diffus und komplex, als Kriterium zur Differenzierung genauso weit oder besser nicht weit führend, wie die Unterscheidung in Gut und Böse.
Es sind vermutlich ebenfalls nicht mehr als Kampfpositionen innerhalb religiöser Formationen (Pantheismus) deren konkreten Inhalte mit den aktuellen Gegebenheiten eben dieses 'Kampfdaseins' einfach pragmatisch-willkürlich wechseln.
Hier einige auch historische Aspekte dazu.
Safranski benutzt nun die politischen Kategorien von Links und Rechts, ohne jedoch einerseits historisch zu analysieren, oder andererseits zu beachten welche Verschiebung genau in der Bedeutung derselben von der bürgerlich-gesellschaftlichen Ideologie aktuell vorgenommen wurden, obwohl eben genau dieses Letztere die ursächliche Motivation seines Statements ist.
Denn traditionell war rechts im Parlament immer die Präsentation der Macht die an der Erhaltung des status quo interessiert ist.
Anfangs also noch die Reste des Feudaladels, später dann verdrängt durch die wirtschaftlich herrschende Bourgeoisie die nun Links Platz machte für die sozialistischen Arbeiterparteien.
Lustig ist auch das Auftauchen der Kommunisten dort, denn diese haben dort 'nichts zu suchen', denn ein wie auch immer gearteter Kommunismus kann nur eine wissenschaftlich gestaltete Formation sein, eine Diktatur der Vernunft (Freud) quasi, und keine 'heile' oder 'bessere Welt' errichtet aus dem Kampf Altruisten versus Egoisten.
Dies lehrte uns die Soziobiologie welche eben diese beiden Kategorien als Dipol und dialektische Einheit opportunistischer Formationen im Tierreich erkannte (ESS), und die man um kulturelle Dimensionen erweitert in allen religiösen Formationen wiederfindet.
Leider ist dieser simple Glauben immer noch Bewusstseinsstand vieler Linker, der aber selbstredend nie in eine realistische und verbindende Theorie gebracht werden kann, wie man an der Zersplitterung der Linken im Westen sehr gut sehen kann.
Wie im oben verlinkten Artikel gut zusammengefasst entsteht die Verwirrung aus widersprüchlichen subjektiven Besetzungen der Begriffe Freiheit und Gleichheit.
(Auf diesen Grundwiderspruch in der Losung der französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) wies übrigens schon Marx hin, ohne freilich eine für uns heute brauchbare Analyse zu hinterlassen)
All diese 'scheinbaren' Widersprüche sind vielmehr zwangsläufig aus der Tatsache resultierend, dass diese Begriffe in der jeweiligen Kampfsituation des Opportunismus von den jeweils betroffenen/ teilnehmenden 'Schwachen' und 'Starken' immer mit verschiedenen Inhalten besetzt werden. (Marx: Das Sein bestimmt das Bewusstsein)
Das ist aber ja nur logisch, ist doch die Nichtintersubjektivierbarkeit von Bewusstseinsinhalten und das daraus resultierende Handeln das Merkmal von Religiösität schlechthin.
Safranskis 'Links-Entwicklung' meint also lediglich eine subjektive Freiheitskomponente die sich zunehmend zu einem neoliberalistischen Ausdruck des globalen Marktfundamentalismus entwickelt. In dieser Betrachtungsweise, in die man altruistische Momente nur durch nichtdialektische Verzerrung des Gesamtbildes hineinlegen kann, bspw. durch die Aussage man müsse den Flüchtlingen helfen, ohne aber dabei die selbst mit verschuldeten Ursachen ihrer Flucht zu erwähnen oder gar zu kritisieren, nämlich die globalen Ergebnisse westlicher Wirtschaftshegemonie, findet man also die subjektiven Interessen des Kapitals wieder.
Und diese Macht ist, wie jede Macht, lediglich an der Erhaltung des status quo interessiert, am Erhalt ihres kapitalistischen laissez faire Prinzips.
Zu diesem ganzheitlichen laissez faire-Prinzip gehört der freie Zugriff und Verbrauch aller Ressourcen, Mensch inbegriffen.
Als absterbender Konsumsklave ebenso wie als Arbeits- oder Kriegssklave.
Marx: Kapitalismus ist der Krieg aller gegen alle.
Nach dem Scheitern der kommunistischen Idee wird dies nun die einzigste Prämisse der Globalisierung sein, welche an sich betrachtet ja nichts anderes ist als eine technische Machbarkeit. Ein technisch-ökonomisches Zusammenprallen der Welt im Gegeneinander. Ein Zusammenprall der temporäre Inseln des Wohlstandes durch ökonomische und militärische Überlegenheit von Kulturstufen erzeugt, und dabei den Rest der Welt zum lebensunwerten Raum umformt, von dem dann noch einigen wenigen, gemessen an ihrer Milliardenzahl, die Flucht gelingen mag.
mvg Philzer
Der freie Wille, als Ausdruck der Mythologisierung von Prozessen in vierdimensionalen Erkenntisapparaten, ist der Zuckerguss auf der Alleinstellungsideologie des Pantheismus. Er ist notwendig zur religiösen Selbstüberhöhung des Individuums, das in Wahrheit nichts ist, ohne die Gesellschaft. - Philzer
Es gibt keine richtige Philosophie in der falschen.
Dem frei fabulierenden Verstand sind keine Grenzen gesetzt. Wohl aber Motive. - Philzer
Es gibt keine richtige Philosophie in der falschen.
Dem frei fabulierenden Verstand sind keine Grenzen gesetzt. Wohl aber Motive. - Philzer